HERSBRUCK – Schneller, effektiver und auch noch platzsparend: die Freiwillige Feuerwehr Hersbruck freut sich über ihre moderne, kompakte Schlauchpflegeanlage. Sie macht den Gerätewarten das Leben künftig ein gutes Stück leichter.
Gerade einmal sechs Minuten brauchen die ehrenamtlichen Gerätewarte Jochen Weinmann, Lukas Fritsch und Simon Bauer jetzt noch, um einen im Einsatz oder bei einer Übung benutzten Schlauch zu säubern und zu überprüfen. Spätestens 24 Stunden später ist er komplett trocken und kann zurück auf das Einsatzfahrzeug. Mit der alten, 1994 beim Neubau des Gerätehauses installierten Reinigungsanlage dauerte das zwischen 15 und 20 Minuten. Und anschließend mussten die Schläuche im Turm zu Trocknen aufgehängt werden, was im Winter schon einmal bis zu 14 Tage dauern konnte, sagt der hauptamtliche Gerätewart Norbert Bundil.
Noch wichtiger: In der Anlage der Firma Bockermann können pro Stunde sechs bis sieben Schläuche nicht nur gereinigt, sondern auch mit 12 bis 16 Bar auf Dichtigkeit geprüft und notfalls neu eingebunden werden. Das dient der Sicherheit, nicht nur im Einsatz. Sollte doch einmal ein Schlauch platzen, können Bundil und der zweite hauptamtliche Gerätewart Wolfgang Dehling schnell herausfinden, wann er zuletzt überprüft wurde – das wird vor jeder Reinigung in der nur 1,25 mal 4,80 Meter großen Anlage über einen Barcode dokumentiert. Neben Schläuchen können darin auch alle wasserführenden Armaturen gereinigt und überprüft werden.
Entsprechend glücklich ist Kommandant Armin Steinbauer, dass die neue Schlauchpflegeanlage in der Wache an der Ostbahnstraße läuft. Schließlich war die alte mit ihrem 22 Meter langen Becken inzwischen in die Jahre gekommen: „Die Wartungsintervalle wurden zuletzt immer kürzer und aufwändiger“, sagt er, „damit war das auch nicht mehr wirtschaftlich.“ Nach einer Vorführung bei den Kameraden in Schnaittach stand für die Verantwortlichen der Hersbrucker Wehr daher fest: „Die Anlage gefällt uns und erfüllt alle unsere Anforderungen“, sagt Steinbauer – zumal eine Sanierung der bisherigen Schlauchwäsche unter dem Strich sogar teurer gekommen wäre.
Bares Geld sparte dabei auch der sprichwörtliche Teamgeist der Hersbrucker Feuerwehrleute: Als die Firma Bockermann mitteilte, sie könne die Anlage kurzfristig installieren, wenn die alte binnen 14 Tagen abgebaut sei, sagte Steinbauer sofort: „Das schaffen wir“ – und behielt Recht: Trotz der knappen Frist und baufachlich unterstützt von Thomas Prechtel vom Stadtbauamt hatten Jochen Weinmann und Co. die alte Anlage kurz darauf demontiert und Roland Haas die nötigen Zu- und Versorgungsleitungen gelegt. „Das handwerkliche Geschick unserer Jungs ist in solchen Fällen Gold wert“, sagt Steinbauer.
So kostete die neue Schlauchpflege am Ende nicht ganz 90.000 Euro, das Bayerische Innenministerium steuerte dazu aus dem Fördertopf für das kommunale Feuerwehrwesen knapp 23.000 Euro bei. Die Investition kommt übrigens nicht nur der Freiwilligen Feuerwehr Hersbruck zugute, auch die Druck- und Saugschläuche der Ortsteilwehren aus Altensittenbach, Ellenbach und Großviehberg werden an der Ostbahnstraße fit gemacht und gelagert – insgesamt zirka 400 bis 450. Andere Wehren aus der Umgebung lassen ebenfalls in Hersbruck reinigen