Rauchmelder als Lebensretter
Sicherer leben mit Rauch- und Brandmeldern
Rauch ist der gefährliche Vorbote des Feuers
Weil wir heutzutage nur noch selten Kontakt zu offenem Feuer haben, ist uns die Gefahr, die von Rauch ausgeht, kaum noch bewusst. Wer aber schon einmal bei einem Oster- oder sonstigen Feuer mitten in einer dicken Qualmwolke stand, hat schon einen (unangenehmen) Vorgeschmack bekommen. Auch Kaminbesitzer, die vergessen hatten, die Rauchklappe rechtzeitig zu öffnen, wissen, dass ein Wohnzimmer innerhalb kurzer Zeit total verqualmt sein kann. Ein derartiges "Versehen" kann man noch mit einer Gardinenwäsche und einem neuen Wandanstrich "bereinigen"
Die Erstickungsgefahr ist größer als die Verbrennungsgefahr
Rauch greift nicht nur die menschlichen Organe an, sondern beeinflußt durch seine Reiz- und Giftstoffe auch die Gemütshaltung so stark, daß sich Angst über Panik hinaus bis zur ausweglosen Gefangenheit steigern kann. Gleichzeitig beginnen die Augen stark zu tränen, so daß die Orientierung unmöglich wird. Selbst die gewohnte Umgebung wird durch Raucheinwirkung innerhalb von Sekunden so verfremdet, daß vertraute Fluchtwege plötzlich unauffindbar werden. Vor allem Kinder können sich kaum retten, wenn sie in Haus oder Wohnung allein sind. Neben Rauch und Qualm entstehen bei einem Brand unsichtbare Gase. Der Mensch erstickt, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft unter 15% sinkt (normal 21%), der Kohlenmonoxidgehalt auf 1% und der Kohlendioxidgehalt auf 6% (Gase, die in der normalen Atemluft nur in Spuren vorkommen) steigt.
Jede Menge für sich wirkt bereits tödlich.
Rauch ist leise, heimtückisch und dazu noch tödlich
Bei Bränden entsteht in den letzten Jahren immer mehr Rauch. Eine Ursache dafür sind u. a. Kunststoffe, die zunehmend in der Raum- und Gebäudeausstattung verwendet werden. Ein in Brand geratenes Telefon kann zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit ein Einfamilienhaus völlig verqualmen; es brennt etwa eine halbe Stunde lang. Besonders gefährlich ist ein Brand, der Menschen im Schlaf überrascht. Der erhöhte CO-Gehalt (Kohlenmonoxid) im Rauch bewirkt, daß Schlafende aufgrund der eintretenden Blutvergiftung ohnmächtig werden, ohne zu erwachen.
Der Tod ist dann nur noch eine Frage der Zeit.
Ihr Fluchtweg: Nicht länger als 10 Meter
Da Türen in der Regel nicht rauchdicht sind, besteht für die Bewohner auch dann schon eine erhebliche Gefahr, wenn irgendwo im Gebäude ein Schwelbrand ausgebrochen ist. In einem Gebäude mit einer Klimaanlage kann unter ungünstigen Umständen örtlich entstandener Rauch innerhalb kürzester Zeit im gesamten Haus verteilt werden. Deshalb muß darauf geachtet werden, daß Fluchtwege rauchgeschützt gebaut werden: Menschen können sich kaum weiter als 10 Meter durch dichten Rauch bewegen!
Es ist deshalb entscheidend, wie schnell eine Rauch- und Brandquelle entdeckt wird, um so wertvolle Zeit für die Brandmeldung und -bekämpfung sowie eine eventuell erforderliche Flucht zu gewinnen!
Was Sie beim Kauf beachten sollten
Rauchwarnmelder ist nicht gleich Rauchwarnmelder! Gerade durch die Billigangebote fällt es dem Laien schwer sich für das richtige Produkt zu entscheiden.
Was allerdings unbedingt zu beachten gilt und keinesfalls aufgrund von noch so schönen Designs in den Hintergrund geraten darf ist die Qualität.
Das Bayrische Staatsministerium des Innern gibt vor, Rauchwarnmelder, die in Deutschland in Verkehr gebracht und gehandelt werden dürfen, müssen eine CE-Kennzeichnung mit Angabe der nach der Bauproduktenrichtlinie harmonisierten Produktnorm DIN EN 14604 „Rauchwarnmelder“ tragen.
Das CE-Zeichen trifft aber keine qualitative Aussage, sondern besagt nur, dass das Produkt in Europa verkauft werden darf.
Die DIN EN 14604 gibt Mindestleistungsmerkmale vor wie
- Der Alarmton muss mindestens 85 dB(A) betragen.
- Mindestens 30 Tage bevor die Batterie ausgetauscht werden muss, ertönt ein wiederkehrendes Warnsignal
- Ein Testknopf zur Funktionsüberprüfung des Melders ist Voraussetzung.
- Der Rauch sollte von allen Seiten gleich gut in die Rauchmesskammer eindringen können.
Zur besseren Verbraucherinformation gibt es jetzt das neue „Q“: Ein unabhängiges Qualitätszeichen, das für Rauchmelder mit erweiterter Qualitätsprüfung steht.
Das neue „Q“ in Verbindung mit den Prüfzeichen von VdS Schadenverhütung oder dem Kriwan Testzentrum ist ein unabhängiges Qualitätszeichen für hochwertige Rauchmelder, die für den Langzeiteinsatz besonders geeignet sind.
Die Vorteile: geprüfte Langlebigkeit und Reduktion von Falschalarmen, erhöhte Stabilität und eine fest eingebaute Batterie mit mindestens 10 Jahren Lebensdauer, um den jährlichen Batterieaustausch zu vermeiden.
Verbrauchern, die Wert auf besondere Qualität und Zuverlässigkeit legen, bietet es eine verlässliche Entscheidungshilfe.
Ein zuverlässiger Rauchmelder ist im Elektrofachhandel, bei Sicherheitsunternehmen oder bei Brandschutzfirmen erhältlich. Dort finden Sie nicht nur Qualitätsprodukte, sondern erhalten auch kompetente Beratung für den richtigen Umgang mit Rauchmeldern.
Mit diesem Merkblatt wollen wir helfen, sich über Möglichkeiten zum Schutz vor Gefahren durch Rauch und Brand zu informieren und Rauch- und Brandmelder vorstellen, die auf dem deutschen Markt für den privaten Bereich angeboten werden. Das Kosten-/Nutzenverhältnis ist extrem günstig: Ein Rauch(Home)-Melder, dessen Anschaffungspreis 25,- € bis 40,- € beträgt, rettet Ihnen im Brandfall das Leben! In Deutschland sind Brandmeldeanlagen in Industrie- und Gewerbebetrieben vielfach vorhanden, um Sachwerte und Menschenleben vor Bränden zu schützen. Im häuslichen Bereich sind Rauch-/Brandmelder nur selten anzutreffen, obwohl die Sachschäden und die vielen Brandtoten ein Indiz dafür sind, dass ein Umdenken dringend erforderlich ist.
Rauch(Home)-Melder für Haushalte
Für den privaten Bereich werden auf dem deutschen Markt optische (foto-elektronische) Rauchmelder unterschiedlicher Hersteller angeboten, die nach dem Streulichtprinzip funktionieren: In einer Rauchkammer befinden sich eine Lichtquelle und ein Lichtempfänger; das mehrfach pro Minute ausgestrahlte Licht trifft nur dann den Empfänger, wenn es durch Rauchpartikel umgelenkt wird - gleichzeitig wird ein lauter (85 dB) Alarm ausgelöst. Die Geräte sind zur Selbstmontage bestimmt und sollten in der Raummitte an der Decke montiert werden. Als Energiequelle dient eine austauschbare 9-Volt-Blockbatterie oder eine festeingebaute Batterie mit einer Lebensdauer von 10 Jahren; empfehlenswerte Rauchmelder zeigen den erforderlichen Batteriewechsel rechtzeitig optisch/akustisch an.
Rauch(Home)-Melder mit einer Betriebsspannung von 12 Volt können an eine Alarmanlage angeschlossen werden; sie sind in Deutschland kaum verbreitet. Für Neubauten können 220/230-Volt-Rauchmelder verwendet werden; Vorraussetzung ist, daß die Elektroinstallation des Hauses entsprechend geplant und die Arbeiten von Fachfirmen ausgeführt werden.
Rauch(Home)-Melder sind für alle Wohn- und Schlafräume sowie Flure geeignet. Sie können als Einzelgeräte betrieben werden oder, bei umfangreicher Ausstattung, per Funk oder durch zweiadrige Leitungen miteinander zum Tandembetrieb verbunden werden.
Sobald Rauch einen Sensor erreicht, ertönt das Alarmsignal aus allen miteinander verbundenen Geräten.
Das bayerische Innenministerium gibts zur Mindestausstattung folgendes vor:
In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, die zu Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben.
Grundsätzlich gehören Rauchwarnmelder an die Zimmerdecke, da sich Brandrauch immer zuerst unter der Decke sammelt.
Bei offenen Verbindungen innerhalb der Wohnung, wie bei Treppen über mehrere Geschosse, ist mindestens auf der obersten Ebene ein Rauchwarnmelder zu installieren.
In einem Haus ist es empfehlenswert, mindestens in jedem Stockwerk einen Melder anzubringen; Keller- und Bodenräume sollten nicht unberücksichtigt bleiben.
Kinderzimmer aber auch Wohnzimmer und Schlafzimmer sind besonders gefährdet, denn noch immer sterben bundesweit jährlich mehr als 600 Menschen bei Haus- und Wohnungsbränden. Ca 2/3 dieser Brände entstehen nachts, wenn die Bewohner schlafen. Das vergessene Kerzen oder Zigarettenkippen die häufigste Ursache dieser Brände sind, ist ein großer Irrtum.
Viele Geräte, die eben inzwischen auch in den Kinder- und Schlafzimmer Einzug halten, wie z.b. TV und Videoanlagen, CD und DVDplayer, aber auch einfache Haushaltsgeräte wie Toaster, Kaffeemaschine und Radiowecker, stehen oft rund um die Uhr unter Strom.
Und genau dort lauert die Gefahr, und genau dort sollten sich auch Rauchmelder befinden!!!!!
Wärmemelder für besondere Räume
Für Küchen und Bäder sind Rauchmelder nicht geeignet, da Kochdunst oder Wasserdampf Fehlalarm auslösen kann; in staubigen oder stark verschmutzten Räumen ist die Funktion nicht gewährleistet. In diesen Räumen sollten Wärmemelder im Tandembetrieb mit einem Rauchmelder außerhalb des jeweiligen Zimmers montiert werden. Ionisations-Rauchmelder Dieser Meldertyp ist sehr sensibel in seinem Ansprechverhalten und dazu noch preiswert. Da sie schwach radioaktiv sind, treten spätestens bei der Entsorgung Probleme bei der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen auf, die sich auch in den Entsorgungskosten niederschlagen. Ionisations-Rauchmelder werden daher in Deutschland nicht angeboten.
Gasmelder
Da Rauch- und Wärmemelder kein Gas detektieren, sind hierfür im Handel spezielle Geräte - Gasmelder - erhältlich, die in Gebäuden mit Gasanschluß die Sicherheit erhöhen.
Brandmeldeanlagen
Automatische Brandmeldeanlagen werden hauptsächlich zum Schutz von Produktionsstätten und Lägern errichtet. Ihre wesentlichen Bestandteile sind die jeweiligen Melder, das Leitungsnetz und die Zentrale; überwiegend sind die Anlagen zur Feuerwehr oder einem Bewachungsunternehmen durchgeschaltet. In Abhängigkeit von der Art des Betriebes werden entweder Rauch-, Flammen- oder Wärmemelder verwendet. Die Brandmeldeanlagen müssen von Fachfirmen geplant und ausgeführt werden.
Empfohlene Anbringungsstellen für Rauchmelder - rot steht für den Mindestschutz, schwarz für den Maximalschutz.
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